Das Leben und Wirken des Ungarn Georg v. Hevesy  (1. 8. 1885 - 5. 7. 1966) in Deutschland

(Dt. Fassung des Artikel in HEVESY GYÖRGY NÉMETORSZÁGBAN, Fizikai Szemle, 2001/5-6. 147.o.

G. v. Hevensy gehört zu den bedeutendsten Gelehrten des 20. Jahrhunderts, was schon durch seine Auszeichnung mit dem Nobelpreis belegt ist. Er bestätigt auch das "Ungarische Phänomen", die Tatsache, dass aus dem relativ kleinen Land eine so große Zahl bedeutender Wissenschaftler, insbesondere die Kernforscher G. v. Hevesy, L. Szilard, E. P. Wigner und E. Teller hervorgegangen sind. Sie alle gingen nach Deutschland, machten hier bedeutende Entdeckungen, erhielten Lehrstühle und blieben, solange ihr Aufenthalt möglich war, in Deutschland. Das wissenschaftliches Wirken G. v. Hevesys fällt in die Blütezeit der Naturwissenschaften in Deutschland. Angaben zu seinem Leben und Wirken finden wir in den Biographie von Hilde Levi /1/, und Pallo Gabor /2/, in den Beiträgen von G. Marx /3/, G. Pallo /4/, G. Arrhenius und H. Levi /5/ in der FESTSCHRIFT über die Festveranstaltung zum 100.Geburtstag von Hevesy in Budapest, in Dokumenten und Briefen in den Archiven des Niels-Bohr-Instituts in Kopenhagen, der Universität Freiburg und der LEOPOLDINA in Halle. In diesem Beitrag wird besonders auf das Wirken von G. v. Hevesy in Deutschland eingegangen.

G. v. Hevesy wurde am 1.August 1985 in Budapest geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden ungarischen Familie. Deren jüdische Vorfahren lebten bereits mehrere Generationen in Ungarn und gelangten im frühen 19. Jahrhundert zu Ansehen und Wohlstand. Sein Vater Lajos Bischitz war der Sohn eines Kaufmanns in Pest, der eines der großen Esterhazy Landsitze gepachtet hatte und einer der größten ungarischen Landbesitzer war. Hevesy`s Mutter, die Baronin Schossberger de Tornya stammte aus einer wohlhabenden Familie aus dem Öl - und Tabakhandel. Die Schlossbergers erwarben Minen im Norden Ungarns, wo Hevesy`s Vater Direktor und Mitglied verschiedener Aufsichtsräte wurde. Die Familie Bischitz wurde 1895 geadelt, ab 1906 nannten sie sich Hevesi de Heves und später Hevesy. Er besuchte wie seine Brüder die katholische Klosterschule der Piaristen. Seine Eltern ließen ihm die bestmögliche Ausbildung zuteil werden und ermöglichten ihm später auch in den für ihn interessanten Laboratorien ohne Bezahlung zu arbeiten.

G. v. Hevesy begann sein Studium an der Universität in Budapest. In der Hoffnung auf eine gute Ausbildung ging er zu erst nach Berlin danach nach Freiburg in Breigau. Sein Hauptinteresse galt der Physik und der Chemie, daneben belegte er Vorlesungen in Philosophie und Biologie. 1906 begann er unter der Leitung des Physiko - Chemikers Georg Meyer seine Dissertation über die Wechselwirkung von metallischem Natrium mit geschmolzenem Natriumhydroxid /6/, die er 1908 im Alter von 23 Jahren abschloss. Danach eignete er sich bei bedeutenden Wissenschaftlern in Deutschland (Fritz Haber), der Schweiz (Richard Lorenz und Richard Willstätter) und in England (Ernst Rutherford) weitere Kenntnisse an.

In jener Zeit wurden die durch Zerfall von Uranium und Thorium entstehenden "Radioelemente" entdeckt von den sich einige später als Isotope bereits bekannter Elemente offenbarten. Als nach der Entdeckung der Radioaktivität des Urans immer mehr neue Radioelemente entdeckt wurden, gab es bald Probleme, diese in das Periodische System der Elemente einzuordnen. Bei der Untersuchung ihrer chemischen Eigenschaften /7 -9/, stellte man zwischen einigen chemische Ähnlichkeiten fest. So fand Hevesy bald die Unmöglichkeit heraus, RaD (Pb-210) und Pb voneinander zu trennen. Sein genialer Einfall war, die Unmöglichkeit der chemischen Trennung für die Indizierung zu nutzen. Damit entdeckte er die Indikatormethode /10, 11/. Er erkannte auch bald gemeinsam mit Bohr, dass eine Anzahl von bisher als unterschiedliche Elemente betrachteten Radioelemente in Wirklichkeit gleichen Elementen zuzuordnen sind. Sie fanden heraus, daß nicht die bisher als Ordnungsprinzip geltende Massenzahl für das chemische Verhalten sondern die Zahl der Elektronen und damit die Kernladungszahl verantwortlich , und dass die wesentlichste Größe für das chemische Verhalten eines Elementes die Zahl der äußeren Elektronen ist.

Wie viele andere ungarische Wissenschaftler war er zum Studium in das damalige Zentrum der Naturwissenschaften nach Deutschland gegangen. Den entscheidenden Impuls für seine wichtigste Entdeckung erhielt er in England. Nach seiner Ausbildung und nachdem er sich in der wissenschaftlichen Welt bekannt gemacht hatte, versuchte er nach Ungarn zurückzukehren und dort wissenschaftlich zu wirken. Er habilitierte sich 1913 in Budapest an der Universität zum Privatdozenten und bemühte sich in dieser Eigenschaft, um ein reges wissenschaftlichesLeben. Nachdem seine Versuche in Budapest eine angemessene Stellung zu finden an den personellen Konstellationen und den politischen Umständen gescheitert waren, ging er nach Kopenhagen zu Niels Bohr. Als erstes beschäftigte er sich gemeinsam mit dem Dänen Broensted mit der Trennung stabiler Isotope des Chlors und des Quecksilbers /12/ wobei sie beinahe den schweren Wasserstoff entdeckt hätten.

Hevesy und Bohr beschäftigten sich intensiv mit dem Aufbau der Atome /13/. Sie konnten die Eigenschaften des bis dahin unbekannten Elementes Hafnium vorhersagen und dieses wurde dann auch in Zusammenarbeit mit Dirk Coster als Homologes des Zirkons in Zirkonmineralien entdeckt /14, 15/. Sie verwendeten dazu die Röntgenspektralanalyse und indem die Intensität der Röntgenstrahlung als Maß für die Konzentration der jeweiligen Elemente genutzt wurde, erfand er die Röntgenfluoreszenzanalyse. Seinem Bestreben, mit Hilfe der radioaktiven Indikatoren den Stoffwechsel in lebenden Organismen zu untersuchen, waren dadurch Grenzen gesetzt, dass die biologisch relevanten Elemente keine oder nur geringe Radioaktivität besaßen. So konnte er aus den natürlichen Zerfallsreihen anfangs nur das Pb-210 nutzen, um die Aufnahme von Blei aus dem Boden in die Pflanze zu untersuchen /16/.

Hevesy war nach der Entdeckung des Hafniums und seine Arbeiten zur Radioaktivität /17 -20/ sehr berühmt geworden war. Er erhielt Einladungen zu Vorträgen in verschiedenen Universitäten in Europa und auch verschiedene Angebote für Lehrstühle in Deutschland. So erhielt er 1925 auch einen Ruf an die Universität Freiburg. In der Folgezeit, besonders während seiner Professur in Freiburg i. B., untersuchte er die Häufigkeit der Elemente, weil er eine Beziehung zwischen Häufigkeit der Elemente und der Stabilität derer Kerne herstellen wollte. Durch Bestimmung des mittleren Atomgewichtes des Bleies in Uranmineralen kam er als erster auf die richtige Größenordnung des Erdalters. Er suchte daraufhin nach der Radioaktivität weiterer Elemente und entdeckte die Radioaktivität des Samariums. Damit begründete er die auf dem radioaktiven Zerfall Methode der Altersbestimmung in der Geologie. Ein wichtiger Beitrag zur Festkörperphysik war die mit Pb-210 gemachte Entdeckung der Selbstdiffusion von Metallen.

Hevesy, der nach den langen Wanderjahren seine endgültige Position gefunden zu haben glaubte, bemühte sich, ein leistungsfähiges Institut aufzubauen und die Studenten gut auszubilden. Für die Röntgenfluoreszenzanalyse und dessen Anwendung in der Geochemie stellte er als Assistenten den Mineralogen J. Böhm /22, 22/ ein, der bei ihm habilitierte und später eine Professur in Prag erhielt, für das Studium der Struktur und Diffusion in den Metallen W. Seith /23-26/ und als Vorlesungsassistent G. Rienäcker /27/, später Professor in Göttingen, Rostock und Berlin. Die Mitarbeiter und Doktoranden seinen Freiburger Jahre findet man als Mitautoren von Publikationen. Mit K. Würstlin und E. Alexander /28,29/ publizierte er Arbeiten über die Häufigkeitsverhältnisse Zirkon/Hafnium und Vanadin/Niob/Tantal in Mineralen und Gesteinen. Mit M. Biltz /30/ schrieb er über Metalloberflächen. In dieser Zeit schrieb er auch zusammenfassende Darstellungen über die Röntgenfluoreszenzanalyse /31,32/, das Alter der chemischen Elemente /33/ und der Erde /34/ und die Trennung von Isotopen /35/. Mit A. Günther /36/ suchte er nach einem stabilen Isotop des Poloniums, mit J. A. Calvet /37/ bestimmte er Kalium im Boden mittels Röntgenspektroskopie, mit A.O Wagner die Verteilung des Thoriums im tierischen Organismus /38/ und mit Erika Cremer untersuchte er die Sulfate des Zirkons und Hafniums /39/. Letztere kam schon promoviert nach Freiburg, habilitierte sich 1938 und erhielt später eine Professur in Innsbruck und die Ehrendoktorwürde der TU Berlin.

Mit seiner gemeinsam mit R. Hobbie und Holmes publizierten Arbeit über den Bleigehalt von Gesteinen begründete er die Isotopenverdünnungsanalyse /40/. Diese stellt nach wie vor einen wichtigen Bestandteil der Radioanalytik in der Laborpraxis dar, weil mit ihrer Hilfe die Ausbeuteverluste bei langwierigen, komplizierten oder schon geplant unvollständigen chemischen Trennungen korrigiert werden.

Ein weiteres wichtige Ereignis in seiner Freiburger Zeit war die mit M. Pahl in der Nature publizierte Entdeckung der Radioaktivität des Samariums /41/. Mit Pahl und R. Hosemann, letzterer wurde später Professor und Direktor des Fritz - Haber - Instituts in Berlin, erläuterte er 1933 in einer Arbeit, dass die von anderen Autoren in Lanthan, Neodym und Samarium gefundene Radioaktivität von Verunreinigungen an Uran und Thorium stammen müsse /42/.Er beschreibt seine Erkenntnisse aus der Analysenergebnissen von Meteoriten für den Aufbau der Erde /43/ während er mit A. Faessler /44/, der später Professor in Freiburg wurde und mit A. Ley /45/ systematische Arbeiten zur Röntgenfluoreszenzanalyse ausführte und mit E. Alexander /46/ ein Buch über das Praktikum zur Röntgenfluoreszenzanalyse schreibt. Mit A. Merkel und Wüstlin arbeitet /47/ er über die Häufigkeit von Chrom und Mangan und mit W. Dullenkopf /48/ über Verbindungen des Zirkons und Hafniums.

Eine neue Arbeitsrichtung wurde mit der mit E. Hofer /49, 50/ publizierten Arbeiten über den Einsatz von schwerem Wasser zur Untersuchung des Wasseraustausches in Lebewesen eröffnet. Dabei wurde erstmalig ein stabile Isotop als Indikator verwendet wurde. Dabei interessiert ihn auch nach wie vor, welches der beiden bekannten Kaliumisotope /51/ Träger der Radioaktivität sei.

Aus seiner Zeit als Professor in Freiburg stammen somit seine systematischen Untersuchungen zur Geochemie seltener Elemente unter Verwendung der von ihm weiter entwickelten Röntgenfluoreszenzanalyse, seine Arbeiten zur Chemie des Hafniums, zur Radioaktivität der Seltenen Erden, zur Elektrochemie und Diffusion. Er entdeckte die Radioaktivität des Samariums, die Isotopenverdünnungsanalyse und wandte erstmalig ein stabiles Isotop als Indikator an. Sein größtes Glück waren dabei nicht seine Entdeckungen, sonder dass er erstmalig auch als Hochschullehrer arbeiten konnte. 

Hevesys enge Beziehungen zu Freiburg beruhen auch darauf, daß sein Sohn Georg und seine zweite Tochter Ingrid in Freiburg geboren wurden. Als seine Mutter 1931 in Budapest starb, schrieb er an Stefan Meyer, daß Freiburg, das ihm bisher schon zu 75% Heimat war, jetzt zu 100% Heimat sein wird. Er ahnte nicht, daß er drei Jahre später diese Heimat für viele Jahre verlassen musste. 

Er fand wieder Aufnahme bei seinem Freund Niels Bohr in Dänemark. Nach Hitlers Machtantritt in Deutschland sah er sich wegen seiner jüdischen Abstammung erneut zur Emigration nach Dänemark gezwungen, bis er auch von dort Ende September 1943 vor den deutschen Besatzungstruppen nach Schweden fliehen mußte. Die ihm im Frühjahr 1944 mit der Überreichung des Nobelpreises für Chemie des Jahres 1943 angebotene Möglichkeit, zur Übernahme der schwedischen Staatsbürgerschaft nahm er an. 

In Kopenhagen setzte er die Suche nach dem radioaktiven Isotop des Kaliums mit seiner neuen Mitarbeiterin Hilde Levi fort, die wie er aus Deutschland emigriert war/52/. Nachdem die Neutronen entdeckt worden waren, und wusste wie man sie aus einer Mischung von Radium und Beryllium herstellen konnte, ließ er von ihr nach einer von Lise Meitner übersandten Vorschrift eine Neutronenquelle bauen, mit der viele Experimente der folgenden Jahre durchgeführt wurden. Zuvor hatte Hevesy oft seine Freund Auer von Welsbach besucht, der in seinem Labor die einzelnen Seltenen Erden durch Umkristallisieren voneinander getrennt hatte. Er hatte von ihm einige reine Substanzen erhalten, die Hilde Levi sofort der Bestrahlung mit Neutronen unterzog /53/. Bei der Aktivierung von Seltenen Erden fanden sie Radionuklide mit für die einzelnen Elemente charakteristischen Zerfallszeiten. Bei einer Analyse einer solchen Zerfallskurve entdeckten sie in einem Präparat eine Verunreinigung und auf diese Weise die Neutronenaktivierungsanalyse /54/. Mit dem Neffen von Lise Meitner, O. R. Frisch, der Hilde Levi beim Aufbau der Messanlagen hilfreich zur Hand ging, und Mc Kay untersuchte er die Absorption von Neutronen durch Gold /55/. 

Die anfangs aus den natürlichen Zerfallsreihen isolierbaren Radioelemente spielten im Stoffwechsel nur eine untergeordnete Rolle. Als die Neutronen und die Erzeugung künstlicher Radionuklide entdeckt war, sah er endlich eine Möglichkeit, den Stoffwechsel lebenswichtiger Elemente in Organismen zu untersuchen. Er ließ von Hilde Levi Schwefelkohlenstoff bestrahlen und daraus das gebildete radioaktive Nuklid P-32 abtrennen, das dann für die Untersuchung des Stoffwechsels genutzt wurde. So gelang ihm bei Arbeiten mit Chiewitz /56/, L.A. Hahn und E.C. Lundsgard /57/ sowie J. Holst und A. Krogh /58/ die Entdeckung des Phosphorstoffwechsels von Knochen und damit ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der Nuklearmedizin. Diese neuen Arbeitsgebiete erschloss er, ohne seine früheren Arbeitsgebiete aus dem Auge zu verlieren /59/. 

Nach seiner Flucht aus Dänemark fand er im Institut für organische Chemie der Universität Stockholm Aufnahme bei seinem Freund H. v. Euler, dessen Vater Anfang des 20. Jahrhunderts von Deutschland nach Schweden übersiedelt war /60 - 63/. Er bearbeitet in Schweden mit ihm, dessen Sohn U. S. v. Euler, die beide Nobelpreise erhielten, A. Forssberg, D. Lockner und anderen Mitarbeitern ein breites Spektrum der Anwendung radioaktiver und stabiler Isotope und ionisierender Strahlung in Medizin und Biologie. 

Nachdem ein radioaktives Eisenisotop mit genügend hoher spezifischer Aktivität zugänglich war, konzentrierte er sich auf die Untersuchung des Eisenstoffwechsels. Nach der Entdeckung des Kohlenstoffisotopes C-14 wurden C-14 markierte Verbindungen in die Forschung eingeführt. Gleichzeitig widmete er sich in vielfältigen Untersuchungen der biologischen Wirkung ionisierender Strahlung u. a. auf DNS und Krebszellen. 

Nach dem Kriege, nahm er seine engen Beziehungen zu Deutschland und insbesondere zur Universität in Freiburg wieder auf. Er verbrachte jedes Jahr seinen Urlaub im Schwarzwald. Dabei besuchte er auch seine Freunde und hielt ständig Kontakt zu Fachkollegen aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Beispiele sind dafür die Treffen der Nobelpreisträger in Lindau am Bodensee. 

Die Freiburger Universität ehrte G. v. Hevesy nach dem 2. Weltkrieg in vielfältiger Weise. Am 13. Mai 1949 erhielt der unter dem Rektorat des Historikers Tellenbach und dem Dekanat des Paläontologen Pfannenstiel den Grad und die Rechte des Doktors der Naturwissenschaften ehrenhalber. Am 16. Juni 1959 wurde er zum Dr. e. h. der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg promoviert /68/. 

Seine großen Verdienste besonders um die Entwicklung der Biochemie wurden durch die älteste deutsche Gesellschaft der Naturforscher, die Leopoldina, 1959 mit der Cothenius -Medaille in Gold und der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt /69/. 

G. v. Hevesy war Mitbegründer und Ehrenpräsident der 1961 in Freiburg i. B. gegründeten europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin /64/. Auf einer Tagung in Zürich trat die Georg  - von - Hevesy -  Stiftung an die Öffentlichkeit, die vom Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Prof. Dr. W. Horst gegründet wurde. Die Stationen für Nuklearmedizin in Freiburg und Münster tragen den Namen G. v. Hevesy. 

Nachdem er vor seinem 80. Geburtstag an Lungenkrebs erkrankte, entschloss er sich, in der Freiburger Universitätsklinik behandeln zu lassen. Er hatte besonderes Vertrauen zu seinem Freund Ludwig Heilmeyer, dem Leiter der Medizinischen Klinik der Universität. Zu seinem 80. Geburtstag luden die Professoren Dr. Dr. h. c. Langenhoff, Direktor des Radiologischen Instituts und Dr. Dr. h. c. L. Heilmeyer, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik zu einer Feier " in den großen Hörsaal der Medizinischen Fakultät ein. Bei dieser hielt Prof. Dr. A. Forssberg, Stockholm, den Festvortrag: "Das Werk von Georg von Hevesy". Zu den Glückwunschrednern gehörten die Vertreter des Rektors, die Dekane der Medizinischen und Math. - Nat. Fakultäten, der Deutschen Akademie der Naturforscher "Leopoldina, Halle, von EURATOM und Prof. Mitchel aus Cambridge. Wissenschaftler aus der ganzen Welt würdigten sein Leistungen in Beiträgen in der Fachzeitschriften /70/. Er selbst fand noch Gelegenheit eine Wertung der von ihm begründeten Arbeitsgebiete durch einem Beitrag auf der Konferenz "Radiochemical Methods of Analysis" in Salzburg /65/ und eine Auswahl seiner Schriften /66/ zusammenzufassend darzustellen.   

Am 5. Juli 1966 verstarb G v. Hevesy. An der Trauerfeier am 8. Juli auf dem Freiburger Hauptfriedhof nahmen die Dekane im Talar unter Führung von Dekan Zollinger als Vertreter des dienstlich abwesenden Rektors teil. Die Traueransprache hielt Innenminister Filbinger. Hevesys Freund H. Druckrey /72/ schrieb: "An Freiburg hing sein Herz. Hier war er als junger Student und Professor glücklich mit unvergessenen Freunden auf langen Wanderungen und Ski-Fahrten im geliebten Schwarzwald, und hierher trieb es ihn immer wieder zurück, zuletzt Jahr für Jahr, als schon die Krankheit ihn schwer getroffen hatte." 

G. v. Hevesy erhielt in aller Welt die vielfältigsten Ehrungen mit wissenschaftlichen Auszeichnungen, Ehrendoktoraten und Ehrenmitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften, so wurde er auch zu seinen Lebzeiten in Deutschland in vielfältiger Weise geehrt: 

- 1926 Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie

- 1949 Ehrendoktor der Universität Freiburg,(Math. - Nat. Fakultät) 

- 1951 Ehrenmitglied der Bunsengesellschaft 

- 1959 Ehrendoktor der Universität Freiburg (Medizinische Fakultät) 

- 1958 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Nuklearmedizin 

- 1959 Cothenius Medaille der Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle 

- 1960 Ehrenmitglied der Leopoldina in Halle. 

- 1965 Mitglied des Ordens Pour - le me´rite in Bonn (Gesellschaft von verdienstvollen Wissenschaftlern und Künstlern).

 Er war ein profunder Kenner der unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen. Er verstand die Arbeiten seiner Kollegen derart, dass er sie anderen Kollegen oft besser erklären konnte als die Autoren. Besonders tiefe lebenslange Freundschaften verbanden Hevesy mit Niels Bohr und Fritz Paneth . Achtungsvolle Beziehungen pflegte er zu den von ihm sehr geschätzten älteren Wissenschaftlern Fritz Haber, Albert Einstein und Stefan Meyer. Freundschaftliche und kollegiale Beziehungen verbanden ihn mit den deutscher Wissenschaftlern Hans Geiger, Wilhelm Westphal, Gustav Hertz, Peter Pringsheim, Otto Frisch, James Franck, Hilde Levi, Otto Hahn, Rudolf Ladenburg, Otto Hönigschmidt, Mediziner Heilmeyer sowie mit den in Deutschland zeitweilig tätigen Wissenschaftlern aus Österreich ( Lise Meitner, Auer von Welsbach) und der Schweiz (Viktor Goldschmidt) /67/. 

Auf Hevesys Wirken wird man auch in Lehrbüchern über die von ihm begründeten Arbeitsgebiete /72-75/, in Biographien von Wissenschaftlern /76,77/, mit denen er Kontakt hatte, und geschichtliche Büchern über das Atomzeitalter /78,79/ aufmerksam gemacht. 1972 fand in München die 5th International Konferenz "Modern Trends in Activation Analysis" statt. Sie wurde vom Direktor des Instituts für Radiochemie der TU München, Prof. H. J. Born eröffnet /80/. Er selbst war ein Assistent von Otto Hahn, nach dem Krieg zur Arbeit in der Sowjetunion verpflichtet und danach ein Jahr in Rossendorf und Dresden tätig. In seiner Eröffnung ging er ebenso wie der Organisator der Veranstaltung F. Lux /81/ auf die Begründung der Aktivierungsanalyse durch G. v. Hevesy und Hilde Levi ein. An Hevesy wurde auf den Meetings on Radioanalytical Methods erinnert, die aller vier Jahre von 1975 bis 1991 in Dresden vom Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf und der Chemischen Gesellschaft der DDR veranstaltet wurden /82/. Im April 1985 fand im Hygienemuseum in Dresden auf meine Initiative ein vom Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf und der Chemischen Gesellschaft organisiertes Kolloquium zu Ehren des 100. Geburtstages von G.v. Hevesy statt. Dabei trugen kompetente Fachkollegen über den aktuellen Stand der Forschung auf den von Hevesy begründeten Arbeitsgebieten vor /83, 84/. Das große Interesse an G. v. Hevesy in Dresden ist darin begründet, dass sich sehr aktive Gruppen in Dresden und Umgebung auf den von Hevesy begründeten Arbeitsgebieten betätigten und besonders enge Beziehungen zwischen den Akademien der Wissenschaften der DDR und Ungarns sowie vielseitige persönlichen Freundschaften zwischen Ungarn und Deutschen in der Nachkriegszeit geknüpft worden waren. Mein am Tag der Wiedervereinigung Deutschlands am 3.10.1990 in Hamburg auf der Jahrestagung der Fachgruppe Nuklearchemie der GDCh gehaltener Plenarvortrag über die Radioanalytik gab mir ebenfalls Gelegenheit, mit der Würdigung G. v. Hevesys als Begründer der Radioanalytik zu beginnen.

Seine detaillierten Kenntnisse in den unterschiedlichsten Wissensdisziplinen ermöglichten es ihm, mit relativ wenigen Experimenten neue Zusammenhänge aufzudecken. Seine bedeutenden Entdeckungen auf den unterschiedlichsten Gebieten brachten ihm eine weltweite Anerkennung ein. Er erhielt 1943 den Nobelpreis für seine Entdeckung der Radioindikatormethode. Für die Entdeckung des Hafniums hätte er zuvor schon einen Nobelpreis verdient. 1959 erhielt er vom Generalsektretär der UN den ”Atom for Peace Award” für seinen Beitrag auf dem Gebiet der Medizin.

Literatur

1. Hilde Levi, George de Hevesy, life and work, Rhodos, Copenhagen 1985 

2. Pallo Gabor, , Hevesy György, Akademia Kiado, Budapest, 1998 

3. Gy. Marx, Hevesy György / George de Hevesy, in Gy. Marx, (herausg.) George de Hevesy 1885 - 1966 Festschrift, Akademiai Kiado, Budapest 1988, S. 1 - 5 

4. Gabor Pallo, George de Hevesy in Hungary, ibid. S.131 - 136 

5. G. Arrhenius, Hilde Levi, The era of cosmochemistry and geochemistry, 1922 - 1935, ibid. S. 11 - 36 

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65. The historical background of some applications of isotopic tracers in analytical chemistry. "Radiochemical methods of Analysis, IIAEA Wien 1965 S.3 

66. Selected papers of George Hevesy, Pergamon Press, London 

67. Briefwechsel mit G. v. Hevesy, Niels - Bohr - Archiv, Kopenhagen 

68. Dokumente im Archiv der Universität Freiburg 

69. Dokumente im Archiv der Leopoldina Halle 

70. Greetings to Professor Hevesy, International J. Appl. Rad. and Isotopes, 16 (1965) 505 - 519 

71. H. Druckrey, In memoriam Georg von Hevesy, 1.8.1885 - 5. 7. 1966, Arzneim.-Forsch. (Drug Res.) 16 (1966) 1124 - 1125 

72. K.H. Lieser, Einführung in die Kernchemie, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1991 

73.H. Schicha und O. Schober (hsg.), Nuklearmedizin, Schattauer, Stuttgart, New York, 2000 

74.Hans-Joachim Hermann, Nuklearmedizin, Urban und schwarzenburg, München, Wien , Baltimore 1998, 

75.Wolfgang Horst (ed.) Frontiers of Nuclear medicine, Aktuelle Nuklearmedizin, Springer Verlag Berlin 1971

76.Friedrich Herneck, Bahnbrecher des Atomzeitalters, Buchverlag der Morgen Berlin 1966 

77.K. Hoffmann, Otto Hahn, Stationen aus dem Leben eines Atomforschers Verlag Neues Leben Berlin 1978.

78.T.Powers, Heisenbergs Krieg, Die Geschichte der deutschen Atombombe, Hoffmann und Campe, 1993

79.P. Auer, Von Dahlem nach Hiroshima, Die Geschichte der Atombombe, Aufbau Verlag, Berlin, 1995

80.H.-J.Born, Preface, J.Radioanal.Chem.37 (1977) 13-14

81.F. Lux, Introduction, ibid. 15 - 17

82.S. Niese, Vorwort, Second Meeting on Nuclear Analytical Procedures, Dresden 19 - 23 März 1979, in J. Radioanal. Chem. 58 (1980) 9

83.W. Göbel, Georg von Hevesy - sein 100. Geburtstag, Isotopenpraxis 21 (1985) 373 - 374 

84.S. Niese, Tagungsbericht - G. v. Hevesy Kolloquium am 10.April 1985 in Dresden, Isotopenpraxis, 21 (1985) 4